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...Metall und Farbe im optischen Zusammenspiel schaffen einen virtuellen Farbraum, der dem Betrachter entgegenleuchtet. Das Licht wird von der konkaven Oberfläche zurückgeworfen, weckt die Farben, sättigt sich an ihnen und lässt ihr Wesen nach aussen dringen. Es entstehen Farbräume, die trotz ihrer inneren Ruhe und Konzentration beim Verlassen des Betrachterstandpunkts vermeintlich in Bewegung geraten: Das in der frontalen Ansicht scheinbar flächige Quadrat beginnt sich von der Wand zu lösen und wird zum dreidimensionalen Objekt, das nur an einem nicht erfahrbaren Punkt in der Wand verankert ist. Allein der Schattenwurf verrät dem Betrachter die reale Ausdehnung des Farbraumes, irritiert ihn und veranlasst ihn gleichzeitig, seine Wahrnehmung zu überprüfen.
Die Materialität des Aluminiums kontrastiert mit der Immaterialität von Farbe und der Brechung des Lichts an der dinglichen Oberfläche. Farbe und Metallvolumen gehen eine Symbiose ein. Die Spannung des zum Bildkörper gerundeten Metalls ist von der Wahrnehmung der Farbe nicht mehr zu trennen. Der Blick gewinnt eine zusätzliche haptische Dimension. Besonders deutlich zeigen sich diese Transformationen an den Rändern des Objekts. Sie sind nicht ausschliesslich geometrisch definiert als Grenzen eines flachen Feldes, sondern zugleich als Körper. Die Skulptur gewinnt eine gewölbte, körperliche Präsenz im realen Raum, und leistet zugleich auch, was das flache wandparallele Gemälde immer geleistet hat, nämlich die Darstellung des fiktiven Raumes in der Ebene zu erzeugen...
BiografiE
1957 |
Geboren in Bernkastel-Kues |
1978–82 |
Studium der bildenden Kunst und Kunstgeschichte an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz |
1983–85 |
Studium an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste, Städelschule Frankfurt am Main (Bildhauerklasse Prof. M. Croissant) |
1985 |
Förderpreis für bildende Künstler der Stadt Mainz |
1986 |
Förderpreis des Landes Rheinland-Pfalz |
1987,96 |
Lehrauftrag an der California-State-University Chico, USA |
1988 |
1. Preis, Förderpreis junge Künstler der Saar-Ferngas AG, Saarbrücken |
1989 |
Förderkoje während der Internationalen Kunstmesse ART Cologne, Köln (bei Galerie Dorothea van der Koelen) |
1990 |
ESWE-Kunstpreis für Grafik in Wiesbaden (2. Preis) |
1996 |
Grossplastik: ‹offenes Quadrat› Skulpturenweg Rheinland-Pfalz e.V. |
1998 |
‹Balmoral-Stipendium› des Landes Rheinland-Pfalz |
EinzelausstellungeN
2006 |
Charlotte Jackson Fine Art: Heiner Thiel – Michael Post ‹in a silent dialogue›, Santa Fe, USA |
2004 |
Haus Metternich: ‹Heiner Thiel – Arbeiten aus 10 Jahren›, Koblenz, D |
GRUPPENAUSSTELLUNGEN
2006 |
Kunstverein Speyer: ‹Positionen zeitgenössischer Plastik›, Speyer, D |
|
Altes Schützenhaus: ‹Multipleart und Originale›, Zofingen, CH |
2005 |
Albright-KnoxArt Gallery: ‹The Natalie and Irving Forman Collection›, Buffalo, NY, USA |
2004 |
Museum für konkrete Kunst: ‹Leben mit – Wege zur Kunst›, Sammlung Maximilian und Agathe Weishaupt, Ingolstadt, D |
WERKE IN ÖFFENTLICHEN SAMMLUNGEN
Kunstsammlung des deutschen Bundestags, Bonn, Berlin, D |
Albright-Knox Gallery, Buffalo, New York, USA |
Museum für konkrete Kunst, Ingolstadt, D |
Pfalzgalerie, Kaiserslautern, D |
Landesmuseum, Mainz, D |
Kunsthalle, Mannheim, D |
Graphische Sammlung Albertina, Wien, A |