Die Werke Harald Schmitz-Schmelzers sind recht schwer zu definieren. Allein die Einordnung in eine Gattung mag bereits schwer fallen. Die Objekte, meist auf Holz verankerte Quader aus gegossenem Polyester, sind auf den ersten Blick weder Skulpturen noch Malereien, doch betrachtet man Malerei als Auftragen von Farbe auf eine Fläche, so würden die Werke unter diese Kategorie fallen. Doch auch wichtige Elemente von Skulptur findet man in ihnen wieder.
So nicht nur die Räumlichkeit, die jedoch auch bei Malereien, z. B. durch unterschiedlich dicken Farbauftrag, auftritt, sondern vor allem die Anforderung der Werke an den Betrachter, sich selbst zu bewegen und seinen Standort zu verändern, um die durch unterschiedliche Blickwinkel bedingt oft äusserst verschiedenen Farb- und Formwirkungen erfassen zu können. Solch eine Voraussetzung findet man in der Malerei nicht, jedoch in der Bildhauerei. Aufgrund dieser Ambivalenz bezeichnet der Künstler selbst seine Werke auch als Wandobjekte.
Die glatten, glänzenden Oberflächen, die akribische Aufarbeitung verlangen, drücken genauso wie die parallel verlaufenden Streifen einen Wunsch nach Klarheit und Struktur aus.
Die ‹knalligen› Farben hingegen erlauben Assoziationen an Lebendigkeit und Lebensfreude, können gleichzeitig aber auch als ironischer Verweis auf die heutige Flut von visuellen Reizen verstanden werden.
BiografiE
1953 | Geboren in Duisburg |
1973–81 | Studium an der Kunstakademie Düsseldorf |
1977 | Ernennung zum Meisterschüler |
1979 | Staatsexamen Kunst |
1981 | Staatsexamen Kunstgeschichte |
1977–83 | Lehrauftrag an der Gesamthochschule Universität Duisburg |
1991 | Künstlerische Gestaltung Treppenhaus, Mülheim an der Ruhr, D |
1992 | Zweiteilige künstlerische Wandgestaltung im grossen Sitzungssaal der Sparkasse Mülheim an der Ruhr, Hauptstelle Berliner Platz |
1993 | Wandinstallation im Kreuzgang-Innenhof des Klosters Saarn, Mülheim an der Ruhr, D |
‹Show-Case› und ‹The Maze›, Installation dreier Wandobjekte, Mülheim an der Ruhr, D | |
1997,98 | ‹Farbarchiv›, Skulptur Mülheim, Saarn, D |
‹Sternbild›, Wandinstallation, Mülheim an der Ruhr, D | |
2000 | ‹Doppelreflektor›, Aussenskulptur, Mülheim an der Ruhr, D |
Lebt und arbeitet in Mülheim an der Ruhr, D | |
2019 | Gestorben am 3. Dezember in Mülheim an der Ruhr, D |
EinzelausstellungeN
2007 | ‹Recent Works›, Galerie Lausberg, Toronto, Kanada |
2005 | ‹Das Einfache, das schwer zu machen ist›, Galerie Lausberg, Düsseldorf, D |
‹Greens and more›, Arte Moderna | |
AMMANN, Locarno, CH (mit Alan Ebnother) | |
2004 | Arkadien im Farbraum, Galerie da entlang, Dortmund (mit Oliver Christmann) |
Art Frankfurt, One Artist Show, Galerie von Braunbehrens, München, D | |
2003 | Max-Planck-Institut, Mülheim a.d. Ruhr, D |
Galerie Lothar Kurz, Ingolstadt, D | |
Art Zürich, CH (One-Artist-Show mit Galerie Markus Nohn) | |
Galerie Markus Nohn, Frankfurt, D | |
Galerie von Braunbehrens, München, D | |
2002 | Art Frankfurt, D (One-Artist-Show mit Galerie Markus Nohn) |
‹Show Low, das Blaue Wunder und das Naturtheater von Oklahoma›, Kunstverein Dresden-Loschwitz, D | |
2001 | Verein für aktuelle Kunst, Oberhausen, D (mit Gaby Terhuven) |
‹Stocked colours›, Galerie Markus Nohn, Frankfurt, D | |
Art Bodensee, Österreich (mit Galerie Nohn) | |
Köhler-Architekten, Frankfurt, D |