MO portrait
 

Olivier Mosset stammt aus Neuchâtel, das er aber bereits in jungen Jahren verliess, um in Paris Gleichgesinnte zu suchen. Was folgte, gehört zur Geschichte der zeitgenössischen Kunst: Mosset gründete zusammen mit Buren, Parmentier und Toroni die revolutionäre Malerzelle BMPT. Er fiel durch rund 200 Kreisbilder auf, die er von 1966 bis 1974 stets gleich malte: Schwarze Kreisringe auf weissem Grund, 100 x 100 cm, Öl bzw. Acryl auf Leinwand. Ab 1972 ging er zu Bildern mit vertikalen Streifen über, die seine Auseinandersetzung mit Daniel Burens Malerei spiegeln. Doch gipfelte Mossets Tendenz zur harten Reduktion in der monochromen Phase, in die er 1977 eintrat mit einem grossformatigen roten Bild für die ‹Biennale de Paris›. Mosset gilt seither als Gallionsfigur des ‹Radical Painting›, der radikalen Malerei. In der Mitte der 80er-Jahre folgen dann zweifarbige abstrakte Bilder; damals repräsentierte Mosset, neben anderen Malerinnen und Malern, die Neo-Geo-Strömung. In den 90er-Jahren dann begann sich Mosset mit ‹Shaped Canvas›-Bildern zu beschäftigen, aber auch mit Wandmalereien und mit Skulpturen.
Doch verweigert Mosset jede Überhöhung seiner radikalen Malerei. Er spricht lieber über seine Harley Davidson als über seine Arbeiten, die für sich selbst stehen sollen und dies auch können. Der Verzicht auf einen mystifizierenden oder intellektualisierenden Überbau seiner Malerei hat etwas Erfrischendes, weil Olivier Mosset dadurch den unverstellten, direkten Zugang zu seiner Malerei provoziert.
Susanna Kulli

 

BiografiE

1944 Geboren in Bern
1984 Beginn der Zusammenarbeit mit der Galerie Susanna Kulli, seit damals Einzel- und Gruppenausstellungen
2007 Lebt und arbeitet in Tucson, Arizona, USA

 

EINZEL- UND GRUPPENAUSSTELLUNGEN

2007 All from America (Part Two) mit Russell Maltz, Joseph Marioni, Olivier Mosset, Fred Sandback u.a., Kunstraum Alexander Bürkle, Freiburg, D
2006 La salle de bain, Lyon, F
  Peintures Aller, Retour, Centre Culturelle Suisse, Paris, F
2005 Minimal Pop, Galerie Les filles du calvaire, Paris, Brüssel
  Sweet Temptations, Dialoge mit der Sammlung Rolf Ricke, Kunstmuseum, St.Gallen, CH
  Midnight Walkers, Kunsthaus Baselland, Liestal, CH
  Last Run AT Montriond 14, Circuit, passage Montriond 14, Lausanne, CH
  Incognito artclub 24h / 24, Paris, F
  Kyle Jenkins – Olivier Mosset; PSProjectSpace, Amsterdam, NL
2004 Before the end (The last painting show), kuratiert von Olivier Mosset, Swiss Institute – Contemporary Art, New York, USA
  Olivier Mosset, Günther Förg, Confer art actuel, Nyon, CH
  Kunst und Ethnologie, Historisches und Völkerkundemuseum, St.Gallen, CH
  OM – Olivier Mosset, Galerie Susanna Kulli, Zürich, CH
  Olivier Mosset – Dipinti e stampe, Galleria Palladio, Lugano, CH
  Carré d’Art – Musée d’art contemporain, Nîmes, F
  Olivier Mosset, Paintings, Ausstellungsraum Ursula Werz, Tübingen, CH
2003 Minimalism and After II, Daimler Chrysler, Contemporary Berlin, D
  Framed, Galerie Susanna Kulli, St.Gallen, CH
  Kunstmuseum St.Gallen, CH
  Musée des Beaux Art, Lausanne, CH
2002 Minimalism and After, Daimler Chrysler-Contemporary Berlin, D
  painting on the move, Kunstmuseum Basel, CH
  editions prints&multiples, Galerie Lelong Zürich, CH
  300 Türen portes porte portas, Schweizerische Landesbibliothek, Bern, CH
2001 Blains Fine Arts, London, GB
  Galerie Anselm Dreher, Berlin, D
2000 TheTao of Painting: Principles in Monochrome, The McKinney Contemporary, Dallas, Texas, USA
  Texere, Skopia Art Contemporain, Genf, CH