Für einen installativ arbeitenden Künstler wie Gunter Frentzel, der als Hauptthema den Raum angibt, ist die Frage von Illusion und Wahrnehmung zentral.
Er aber stellt sie, ohne je das Abbild im Sinn zu haben. Auch mit seinen Stab-Zeichnungen und Stab-Reliefs, die in gewisser Weise seine früheren Laser-Zeichnungen fortsetzen, bleibt er streng bei der Ungegenständlichkeit. Wirklichkeit ist ihm nicht abgebildete Realität, sondern Wirkung. Seine Vierkantstäbe an der Wand wirken wie eine Zeichnung – ganz so, wie seine Laser-Installationen als (vorübergehende) Zeichnungen in den nächtlichen Stadträumen von Sion (1986) und Solothurn (1990) gewirkt haben.
Aus der Bedeutung der Wirkung erklärt sich letztlich auch das reine Schauen, zu dem viele seiner Werke einladen. Trotz dem konzeptuellen Anspruch des hoch reflektierten Schaffens ist das Erleben (und Erinnern) wohl wichtiger als das Erfassen. Damit geht eine Leichtigkeit einher, die Werke aus Stahl ansonsten nicht ausstrahlen. Nomaden reisen am liebsten mit leichtem Gepäck.
Christoph Vögele
BiografiE
1935 | Geboren in Berlin, Bürger von Rüttenen, SO, CH |
1956 | Diplom als Bildhauer, Kunstschule Wiesbaden |
1960 | Wohnsitz in die Schweiz verlegt |
1962 | Lebt und arbeitet in Rüttenen |
EinzelausstellungeN
2007 | Galerie Susanne Albrecht, München, D |
2006 | Stiftung DKM, Duisburg, D |
Kirche Peter und Paul, Bern, CH | |
2005 | Haus der Kunst in St. Josek, Solothurn, CH |
2004 | Galerie Dietgard Wosimsky, Giessen, D |
2003 | Baukunst-Galerie, Köln, D |
GRUPPENAUSSTELLUNGEN
2004 | ‹Wunder der Systeme›, Mobiliar-Versicherungen, Bern, CH (mit KA Moser) |
‹Zwischen 2 Zügen›, Kunstmuseum Olten, CH | |
2003 | Galerie Bob Gysin, Zürich, CH (mit Klaus Born) |