SJ portrait
 

Jürg Stäuble befasst sich seit den 1970er Jahren intensiv mit räumlichen Frage­stellungen. Er untersuchte deren geometrischen Ordnungen. Die Arbeiten bewegen sich in einem spannungsvollen Verhältnis zwischen rationaler Konstruktion und irrationaler Erscheinungsweise. Jürg Stäuble arbeitet mit formalen Prinzipien wie der Reihung, Verschiebung, Schichtung und Durchdringung. In früheren Arbeiten hat er beispielsweise Rohrzylinder oder Kegelformen sich gegenseitig durchdringen lassen. In andern Werkgruppen benutzte er die Sechseck- oder Kreisrasterstruktur als Ausgangspunkt. Diese Strukturen liess der Künstler netzwerkartig in die Fläche oder in den Raum wuchern. Heute lässt er beispielsweise rechtwinklig zueinander ver­laufende Wellenflächen sich ausbreiten und sich gegenseitig durchschneiden. Trotz Anwendung einfacher geometrischer Spielregeln entstehen so komplexe, organisch oder amorph wirkende Volumen, netzartige Gebilde oder Flächen. Obwohl Jürg Stäuble nie etwas abbildet, geben die Arbeiten zu vielfältigen Assoziationen Anlass (Propeller, Muschel, Skelett, Wasserspiegelungen, ...). In gewissem Sinne findet eine Umkehrung einer Abstraktion statt. Geometrische Ausformungen und Strukturen verleiten zu bildhaften Vorstellungen, die jedoch immer im Vagen verbleiben.

In der Wahl von Materialien lässt sich Jürg Stäuble gerne von Produkten aus dem Baumarkt oder der Industrie inspirieren (Sperrholz, Polystyrolplatten, Aluminium­platten, Rohre, ...). Materialeigenschaften und entsprechende Verarbeitungsmethoden lassen seine Ideen oft erst wirklich konkret werden. Sie erlauben es relativ einfach und schnell Formvorstellungen zu entwickeln und zu realisieren. Dabei wird das Material meist nicht zum ursprünglichen Zweck eingesetzt. Eine gewisse Schlichtheit und Schönheit dieser Materialien reichert die Arbeiten zusätzlich an.

 

Biografie

1948 Geboren in Wohlen AG
 seit 1972 Tätigkeit als freischaffender Künstler
1988–00 Leiter der Bildhauerfachklasse, Schule für Gestaltung, Basel
2000–02 Dozent an der Fachhochschule beider Basel HGK Abt. Bildende Kunst Medienkunst
2003–11 Professor am Institut Kunst der Hochschule für Gestaltung und Kunst HGK FHNW
  Lebt und arbeitet in Basel

 

Einzelausstellungen

2015 Fries, Temporäre Installation, Im Rahmen des Ausstellungsprojekts ‹Seegang› der Thalwiler HofKunst, Thalwil, CH
2014 Galerie & Edition Hoffmann (mit Susanne Lyner), Friedberg, D
2013 Galerie Mark Müller, Zürich, CH
2012 Galerie Mark Müller, Zürich, CH
2008 Kunstraum Riehen, CH
2007 Galerie Nicolas Krupp, Basel, CH
  Galerie Elisabeth Staffelbach (mit Maya Rikli), Aarau, CH
2006 Galerie Mark Müller, Zürich, CH
2005 in-sight-out, Kunstkasten, Winterthur, CH
2004 Galerie Elisabeth Staffelbach (mit Marianne Kuhn), Aarau, CH
2003 Galerie Kloster Schönthal, Langenbruck, CH
2002 Galerie Nicolas Krupp, Basel, CH
  Galerie Mark Müller, Zürich, CH
2001 Galerie Elisabeth Staffelbach (mit Marianne Kuhn), Aarau, CH
2000 Haus Bill (mit G. Thompson), Zumikon, CH
  Edition & Galerie Hoffmann, Friedberg, D

 

GRUPPENausstellungen

2015 edition und schauraum multipleart, Zürich, CH
  Überzeichnen. Von Basel aus, Kunsthaus Baselland, Muttenz, CH
2014 Regionale 16, Kunsthaus Baselland, Muttenz, CH
  Auswahl 14, Aargauer Kunsthaus, Aarau, CH
2013 ‹Geometria: Desvios y Desmesura› Buenos Aires, ARG
2012 ‹If I had eight hours to chop down a tree, I would spend six sharpening my axe›, Kunst Raum Riehen, CH
  COLASEL, DREI, Köln, D
  ‹Minimallinie bern – basel›, Kunsthalle Palazzo Liestal, CH
  ‹Geschnitten + Geschichtet›, Rehmann Museum Laufenburg, CH
2011 Galerie Mark Müller, Zürich, CH
  Môtiers 2011 – Art en plein air, CH
2010 ‹Regionale 11›, Kunsthaus Baselland, Muttenz, CH
2009 ‹Aus Glas auf Glas um Glas herum›, Kunstzeughaus Rapperswil-Jona, CH
  ‹Regionale 10›, Kunsthaus Baselland Muttenz, CH
2007 ‹Federleicht›, Kulturzentrum NAIRS, Scuol, CH
2004 ‹Wand Arbeiten›, Galerie Luciano Fasciati, Chur, CH
  ‹Jetzt. Skulptur heute›, Kunsthaus Langenthal, CH
  ‹Geschiebe›, Haus für Kunst und Aussenraum Altdorf, CH
2002 ‹Panama›, Wohlen, CH
  ‹Regionale 2002›,‹sichten›, Kunsthalle Basel, CH
2001 ‹Körperlandschaft – Landschaftskörper›, Kulturzentrum NAIRS, Scuol, CH
2000 ‹Raum-Körper›, Kunsthalle Basel, CH

 

Diverse Projekte im öffentlichen Raum, Kunst und Bau.
Diverse Auslandaufenthalte, Stipendien und Preise.